Umwelt und Salzwasser - Perlenzucht
Muscheln (Bivalvia) und Schnecken (Gastropoda) aus der Familie der Mollusken gehören zu den ältesten Lebewesen auf unserem Planeten und existieren schon einige hundert Millionen von Jahren. Dies bedeutet aber nicht, dass sie extrem widerstandsfähig sind, sondern ganz im Gegenteil, sie reagieren sehr stark auf Umwelteinflüsse und sterben. Jeder der einen Teich oder Aquarium besitzt und versucht hat, dort Muscheln anzusiedeln, weiß wie schwer es ist, diese am Leben zu erhalten und meist sterben sie nach kurzer Zeit. Zumal auch verschiedene Muscheln bzw. Schnecken auch nur von bestimmter Nahrung abhängig ist wie z.B. bestimmte Algen bzw. bei Abalonen Seegras. Ausserdem reagieren Muscheln sehr stark auf Verschmutzung des Wassers oder wenn der Sauerstoffgehalt nicht ausreichend ist. Nur unter günstigen Bedingungen können Muscheln existieren und somit auch Perlen produzieren.
In unserer heutigen Zeit wo vielerorts die Umwelt durch den Menschen beeinträchtigt und sogar zerstört ist, freuen wir uns, dass wir Ihnen ein Stück Natur in vollendeter Schönheit präsentieren können. Ein Schmuckstück, das nicht bei seiner Gewinnung die Umwelt beeinträchtigt hat wie Edelmetalle oder Steine. Und durch sehr viel Arbeit über Jahre mit Nachhaltigkeit erzeugt wurde.
Auf den nachfolgenden Bildern zeigen wir Ihnen einige Ausschnitte von Korallenriffen, die das natürliche Umfeld von Salzwasser-Perlfarmen sind. Und nur dort wo die Umwelt noch intakt ist, wachsen auch Perlen.
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Unterwasserbilder von Sven Züchner: www. funnybubbles.de
Die Salzwasser-Perlenzucht ist eine der wenigen Branchen, die nicht nur von der Umwelt nehmen, sondern versuchen die Umwelt zu schützen und zu erhalten. Denn wertvolle Perlen können nur in einer gesunden Auster, in sauberen und nährstoffreichem Wasser heranwachsen. Verschmutztes Wasser kann Austern schwächen, die Sekretion des Permutt stören oder die Auster selbst absterben. Perlfarmer sind auch in den vordersten Reihen zu finden, wenn es um den Schutz und Erhaltung einer gesunden Umwelt geht, denn davon hängt ihre eigene Existenz ab. Ausserdem bieten sie der einheimischen Bevölkerung Arbeitsplätze und ein Einkommen. Und wie man aus einigen Ländern sieht, nehmen Regierung die Belange der Perlfarmer ernst, denn dadurch kommen Einnahmen in die Staatskassen. Man bedenke nur, dass in Tahiti der Staat Gesetzte erlassen hat, um die Qualität der Tahiti-Perlen zu sichern. Oder in Indonesien, wo ein ganzer Wirtschaftszweig des Landes davon abhängt. In Australien wurde das Gesetz "West Pearling Act 1990" zum Schutz der Umwelt und Perlenzucht neu verabschiedet. Genauso wie in den lokalen Gesetzen vorgeschrieben wird, welche Größen von Austern geerntet werden dürfen um die Qualität der Perlen zu schützen sowie die Quoten für die Menge der Perlen die gezüchtet werden dürfen, damit ein gleichbleibendes Angebot vorhanden ist und nicht durch sinnlose Überproduktion das gesamte Wirtschaftssystem zusammenbricht.
Austern sind ein Reinigungssystem für das Wasser indem sie das Wasser permanent nach Nahrung filtern. Dabei wird Stickstoff entfernt und der Prozess der Denitrifikation (Umwandlung Nitrat NO3 zu molekularem Stickstoff N2) wird beschleunigt. Weiterhin bieten die Netze in den die Austern gezüchtet werden, einen natürlichen Lebensraum für andere Tiere wie Fische, Krebse und Weichtiere um dort naturähnlichen Lebensraum wie ein Korallenriff wo Junge heranwachsen können. Weiterhin wird der Bereich der Perlenzucht im Meer permanent überwacht und somit vor der Zerstörung durch den Menschen geschützt, die z.B. mit Dynamit fischen und Korallenriffe zerstören. Die Pinctada Margaritafera und Pinctada Maxima Austern die zur Jahrhundertwende um 1900 vom Menschen fast ausgerottet wurde, ist nun wieder in den Meeren vorhanden, zwar nicht in dem Ausmasse wie zu dieser Zeit, aber sie ist durch die Perlenzucht vor dem Aussterben gerettet worden.
Wenn man nur an die Goldgewinnung denkt, bei der für einen einfachen Ehering viele Tonnen von Boden bewegt werden müssen und die vielen Chemikalien die für die Goldgewinnung eingesetzt werden, welche Umweltschäden dadurch bisher entstanden sind durch Korrosion der Gebiete, durch Vergiftung des Grundwassers und der Flüsse und Boden. Welche Umweltkatastrophen bereits dadurch aufgetreten sind und welche riesigen Zerstörungen diese mit sich geführt haben. Hingegen bei der Südsee- und Tahiti-Perlenzucht keine Düngemittel, Futtermittel, Herbizide, Medikamente, Chemikalien oder Antibiotika eingesetzt und nur das natürliche Wachstum erzeugt diese wundervollen Perlen.
Hoffen wir, dass die Umweltzerstörung durch den Menschen nicht weiter in diesem Maße fortschreitet und wir auch in Zukunft noch weiter Zuchtperlen aus der Natur bekommen können!